Jordan Davis sitzt mit seinen drei Freunden im Auto.
Jordan und seine Freunde hören laut Musik.
Michael Dunn fühlt sich belästig.
Michael Dunn schiesst ACHT mal auf das Auto und fährt weg.
Jordan ist tot.
Michael Dunn wird verhaftet und sagt aus er hätte in Notwehr gehandelt weil man ihn mit einer Waffe bedroht habe.
Es wird keine Waffe gefunden.
Die Jury verurteilt Michael Dunn wegen dreifachem Mordversuch.
Die Jury kann sich nicht auf ein Urteil wegen Mordes an Jordan Davis einigen.
Der Staat: Vereinigte Staaten von Amerika, Florida
Das Opfer: Schwarz
Der Täter: Weiss
Die Zeit: 2014
Es wäre interessant zu wissen, aus welchen ethnischen Schichten sich die Jury zusammen gesetzt hat, denn meines Wissen muss das Urteil einstimmig sein.
Wie auch immer! Das Problem werden die Amerikaner wohl noch eine Weile mit sich schleppen. Vorurteile, Rassimus und Hass werden von Generation zu Generation weitergegeben. Das sieht man doch auch bei uns. Ich möchte nicht wissen, was passieren würde, wenn wir ein so laxes Waffengesetz hätten. Wie würde das Urteil in Deutschland ausgehen, wenn es einen ähnlichen Fall zwischen einem „ehrbaren“ Deutschen und einem Türken gäbe? Gesetzt den Fall,wir hätten auch eine Jury.
Es liegt in der Natur des Menschen, bestimmten Leuten bestimmte Eigenschaften zu unterstellen. Ob sie stimmen oder nicht. Das Recht bleibt da manchmal auf der Srecke. Leider!
Deutschland ist vielleicht eher untauglich für diesen Vergleich, da wir ja diesen historisch begründeten antrainierten Unterwürfigkeitskompkex haben. Je nachdem wie es passt, kommt dann ja noch das grandiose Verständnis für die schwierigen Hintergründe beim Täter.
Es bleibt für mich diese ewige Hin- und Hergerissenheit, zwischen einem Land der Schiesswütigen mit einem Präsidenten der seinen Friedensnobelpreis poliert und danach bei der Exekution eines Terroristen zuschaut und einem Land der unterwürfigen Dauernörgler die sich Ihren Bundespräsidenten von einer zeitungsähnlichen Publikation bestimmen lassen…
Stimmt auch wieder!
Das kann ich mir vorstellen. Je weniger Unterschiede man kennt, desto weniger hinterfragt man das eigene Handeln.
Naja, ganz so ist es ja nicht. Das waere auch in Deutschland „nur“ Totschlag (=> heisst in den USA second degree murder), da Mordmerkmale fehlen (Vorsatz, Planung). Da das Mitfuehren einer Waffe in Florida legal ist, kann man nicht davon ausgehen, dass er einen Mord begehen wollte – weil er ja immer mit der Waffe im Auto spazieren faehrt. Also kein Vorsatz. Notwehr ist es ja auch nicht, sondern eben Totschlag. Und das heisst, dass er wohl im Gefaengnis verrotten wird, da er die 75 Jahre mindestens zu 2/3 absitzen wird und nicht wie in D selbst bei einer Verurteilung von Lebenslaenglich nach 15 Jahren wieder frei kommen koennte.
In solchen Faellen ist es wohl echt schwierig, eine Jury zu finden. Ich moechte das nicht entscheiden muessen… Und aufgrund des laxen Waffengesetzes wuerde es fuer mich nie in Frage kommen, in Florida, Texas oder sonstwo im Mittleren Westen der USA zu wohnen. Leider wird gerade eine Klage gegen den Staat New Jersey angestrengt. Der verbietet naemlich das versteckte Tragen von Waffen (ban of concealed weapons). Die Klage will gegen dieses Verbot vorgehen. Seufz.
Ich habe das etwas ungenau beschrieben: Die Jury konnte sich nicht einigen, ob es sich um Mord oder Totschlag handelte und hat daher gar nicht entschieden. Das wird wohl nochmal extra verhandelt werden. Der versuchte Totschlag bei den drei anderen Jugendlichen fuehrte zu den 75 Jahren Haft. Sorry.
Liebe Frau Anja,
zunächst mal schliesst das Recht eine Waffe mitzuführen einen Mord nicht aus. Wie Sie ja inzwischen korrigiert haben ging es sehr wohl um Mord vs second degree.
Der Skandal ist, dass die Jury sich für gar nichts entscheiden konnte – nicht mal für das Mindeststrafmass (second degree). Nach meiner deutschen Rechtsauffassung trägt der Staat auch dafür Verantwortung, dass die Angehörigen eine Antwort bekommen.
Statt dessen geht jetzt dann alles wieder von vorne los…
Was in NJ im Moment geschieht, beobachte ich auch mit viel Missfallen – inkl. des Absturz von Gov. Christie ausgelöst durch „Bridgegate“ – Hillary wird es freuen.