Herr Mendweg fährt ja im Privatleben ein aufwändig getarnte Kommandozentrale im Gewand eines Nissan Pathfinder. Offizielle Begründung – zwei Hunde, ständig Leergut zum transportieren und Offroadcamping. In Wirklichkeit hat Herr Mendweg seit er sich vor über eineinhalb Jahren um einen Baum gewickelt hat einfach nur Schiss mit nichtausreichendem Blech jeden Tag 200 Kilometer zu pendeln.
Nun ergab es sich, dass auf dieser Reise das Mietauto nach einem Loyality-Upgrade von einem Toyota RAV4 der neue Pathfinder war. Gleich vorneweg – es gibt sensationell gute Nachrichten: Nissan wird dieses Fahrzeug in Deutschland nicht anbieten. Ufffff….. tongue
Aber der Reihe nach. Rein äusserlich ist aus dem kernig-kantigen Pathfinder ein weichgespültes Crossover (CUV) Pfadfinderlein geworden, dass sich die Plattform mit Infiniti JX, Altima, Maxima, Murano und Nissan Quest teilt. Der Leiterrahmen des Vorgängers ist natürlich auch Geschichte.
Und jetzt mal ans Innenleben.
Eine grandiose Leistung ist die neue Heckklappe bei der man im Regen endlich nicht mehr nur eine 50 prozentige Chance hat durch herablaufendes Wasser nass zu werden. Nein! Jetzt hat man 100% Chance
Und weil Japaner gleich alles verbessern, hat man auch konsequent den viel zu großen Kofferraum verkleinert. Respekt!
Sie glauben das war es? Neeeeein…natürlich nicht, denn das geschulte Auge erkennt sofort dass der Kratzschutz an der Ladekante auf der Stosstange ersatzlos gestrichen wurde. War eh nur Schnickschnack und ohnehin ständig so hässlich verkratzt. Jetzt glänzt da hübscher Lack…ist ja auch noch ganz neu das Pfadfinderlein.
Motor ? Hat er! 3,5 Liter Benziner V6 mit 260 PS der nicht schwächer wirkt wie der 4 Liter Motor im Vorgänger. Verbrauch: 9 Liter durchschnittlich über 6.955 km.
Wirklich erschreckend war die mehrfache Begegnung mit dem toten Winkel dieses Fahrzeugs in dem ein vollständiger F150 Raptor oder ein gemotzter Dodge RAM 2500 passt! Dieser Geniestreich wurde durch verkleinerte Aussenspiegel und eine abfallende Seitenfensterlinie ermöglicht.
Viel Entwicklungsgeld hat sicherlich auch die visionäre Weiterentwicklung moderner Oberflächenwerkstoffe gekostet, die schon nach wenigen 100 Kilometern ein heimeliges „Patina-Ambiente“ vermitteln.
Ein wahrer Geniestreich ist der Abteilung für Bordelektronik gelungen. Während im Vorgänger die Rückfahrkamera so ungeschickt platziert war, dass sie frei von Witterungseinflüssen war und damit den Fahrer nicht vermittelt hat ob es regnet, erkennt jetzt der Fahrer schon beim kleinsten Tröpfchen dass es regnet, weil er eben nichts mehr sieht.
Die neu entwickelten Materialien im Kofferraum symbolisieren dass der Pathfinder eben auch kein Lastenträger mehr sein möchte. Gleichzeitig kann der Fahrer nach der Fahrt analysieren, ob er vernünftige Kurvengeschwindigkeiten eingehalten hat – erkennbar an den Kratzern in Fahrtrichtung.
Nichts zu meckern gibt es dagegen über die neuen Cockpitanzeigen. Also schnell zum nächsten Thema.
Sehr schöne Grundierung des Lacks…
Definitiv nicht gegeizt wurde beim Einsatz teuerer Materialien auf Erdölbasis!
Diese Spoilerlippe hinten ist ja wirklich unglaublich hässlich, allerdings ist die integrierte Wischwasserdüse wirklich genial platziert – sie bespritzt die Heckscheibe perfekt und verringert nicht wie beim Vorgänger den Radius des Heckscheibenwischers.
Spannend…die beiden Gebläse seitlich der Zentralanzeige lassen sich nicht wie bei jedem anderen Auto über Drehrädchen verschliessen…
Im Handschuhfach verwahrt man doch eh viel zu viel Zeug, dass nur unnötig das Fahrzeuggesamtgewicht erhöht. Nissan hat auch hier einen genialen Trick verwendet: man hat einfach das zweite, obere Handschuhfach ersatzlos gestrichen.
Bedienelemente am Lenkrad sind dagegen in Ordnung
Wer sich umdreht entdeckt Erstaunliches: Die Heckscheibe ist deutlich kleiner geworden, so dass man nicht so viel sehen muss was hinter einem passiert uuuuund der Passagier auf dem mittleren Sitz der zweiten Sitzreihe hat drastisch abgenommen!
Wunderbares Billigplastik lässt den Ästheten tief in sein Tempotaschentuch schnäuzen.
Ein wunderschönes kleines „i“ möchte gerne andeuten, dass das Pfadfinderlein moderner geworden ist, aber eben nicht wie anderswo besser…
Vermutlich braucht der Motor kein Öl, weshalb man auch konsequent auf die früheren seitlichen Stauräume verzichtet hat.
Definitiv ist der Pathfinder kein Schönwetterfahrzeug – geht auch gar nicht, weil man bei Sonnenschein die Zentralanzeige gar nicht sehen kann….
Aber trösten wir uns….wie immer hätte es auch schlimmer kommen können. Wie zB beim neuen Dodge Durango der jetzt von hinten wie ein BMW aussieht.
Und den Amerikanern bleibt ja zum Trost immer noch der große Armada, der noch nicht weichgespült wurde.
Also ich hab ja keine Ahnung von Autos, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass „Spoilerlippen“ genau das sind, was ´n vernünftiges Auto nicht haben will :woot:
Komisch…bei dem Wort fällt mir sofort Chiara Ohoven ein… ;)
An dieser Stelle meinen Respekt an die Jungs von Nissan. Ein Produkt dermaßen zu verschlimmbessern ist echt ’ne Leistung. Respekt!! Nicht. 8)
Idioten. :evil:
Tja, man ahnt schon warum die Kiste hier bei uns nicht auf den Markt kommt…
Ja echt…
Du bist an Macon vorbei gekommen… Ahahaha!!! (Sorry, kann ich grad nicht in zwei Worten erklären, aber da muss ich immer lachen :lol: ).
Ich glaube, ich weiß jetzt auch, welches Auto ich von meiner „Wunschliste“ streichen kann…
Och, es hätte mich schon mal interessiert wieviel Zeichen in ein Kommentarfeld passen ;)