Sehr geehrte Frau Palin,
normalerweise spricht man sich hier drüben mit dem Vornamen an – in Ihrem Fall lege ich keinen Wert darauf und sollten wir uns mal treffen würde ich Sie auch um ein korrektes „Sie“ bitten – schließlich habe ICH einen guten Ruf zu verlieren.
Zum Geschehen – jetzt hat also der böse Herr Letterman einen schlechten Witz gemacht, ausgehend von der falschen Annahme das Ihre Tochter Bristol und nicht die jüngere Tochter Willow mit Ihnen in NY war. Er hat sich dafür entschuldig und er hat Ihnen ein Gespräch in seiner Sendung angeboten.
Groß wäre gewesen, die Entschuldigung anzunehmen. Groß gemacht hätte Sie vielleicht der Termin bei Letterman den Sie mit dem Argument „Letterman keinen Quotenrekord bescheren zu wollen“ abgelehnt haben.
Sie werden es dank mangelnder interlektueller Kapazität nicht verstehen aber trotzdem:
Vergeben können ist eine Gabe der wirklich Großen.
Letterman braucht Sie nicht um Erfolg zu haben – ihn kennt die Welt weil er seit 27,5 Jahren fleissig in seiner Late Night Show arbeitet.
Wer als selbsternannter Pseudomoralapostel mit erhobenem Zeigefinger in der Welt herumläuft nervt nicht nur, sondern wird zwangsläufig auf die Nase fallen. Wie das aussieht kann Ihnen Michel Friedmann erzählen.
Muss eigentlich Ihre 14-jährige Tochter Bristol nicht in die Schule? Wäre es nicht erstrebenswert wenn Sie etwas mehr Bildung als ihre Mutter bekommen würde?
Abschließend mein Dank an Amerika dass der Welt diese profilierungssüchtige geistige Tieffliegerin erspart geblieben ist, die bei jedem Fernsehtermin mit falschem Lächeln in die Kiste greift und immer wieder die selben Vokabeln und rhetorischen Bausteine zusammenpuzzelt – möglichst reisserisch und patriotisch. Wie billig das ist und wie wunderbar Demagogie funktioniert wissen gerade wir Deutsche ja nun bestens aus unserer eigenen Geschichte. Dummerweise wird es wohl immer Rattenfänger geben – egal ob sie Ahmadinedschad oder Palin heissen.
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